Praxis
Die wichtigsten Forschungsprinzipien systemisch-konstruktivistischer Forschung sind:
- Allparteilichkeit: Die Berücksichtigung der Interessen aller Beteiligten
- Respektlose Respektlosigkeit: Respekt gegenüber den am Forschungsprozess Beteiligten – Respektlosigkeit gegenüber weithin akzeptierten Wahrheiten
- Horizonterweiterung: Forschung vergrößert den Möglichkeitsraum
- System-Perspektive: System-Beziehungen als zirkuläre Prozesse
- Inspiration durch Irritation: Lernen und Veränderung durch Verstörung
- Lösungsorientierung: Ziel der Forschung sind gangbare und nützliche Lösungswege.
Der typische Forschungsprozess verläuft in drei Phasen:
- Problem-Diagnose
- Eingrenzung und Definition des Problems
- Identifikation der relevanten Akteure/Systeme
- Erkenntnis-Gewinnung
- Verstehens-Verstehen durch Beobachtung zweiter Ordnung
- Alternative Methoden der Beobachtung und Befragung
- Reflektierendes Team
- Erkenntnis-Vermittlung
- Wissens- und Horizonterweiterung
- Aufzeigen der Lösungswege
Auf Grundlage der beschriebenen theoretischen Ausrichtung sind Methoden entstanden, die vor allem im therapeutischen Kontext seit Jahrzehnten etabliert und bewährt sind. Therapie und Forschung basieren auf Kommunikation, deshalb gibt es keine strukturellen Unterschiede zwischen den beiden Feldern. Von daher lag es auch nahe, Verfahren zu adaptieren und für die systemische Marktforschung nutzbar zu machen, die der systemischen Familientherapie (Mailänder und Heidelberger Schule) entstammen. Dabei handelt es sich um hoch wirksame Methoden zur Stimulierung von Selbstwahrnehmung und Reflexionsfähigkeit.
Die wichtigsten Werkzeuge unseres Methodenbaukastens bilden systemische Frageformen (Sprache), Arbeiten mit Metaphern (Bild-Sprache) und Systemskulpturen bzw. Systemaufstellungen (Körper-Sprache, Raum-Bilder).